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PADERBORN / FREISING: 27. Renovabis-Pfingstaktion startet in der Erzdiözese Paderborn: „Zusammenwachsendes Europa muss weiterhin auf gemeinsame Werte setzen“

Erzbischof Becker und Hauptgeschäftsführer Pfarrer Christian Hartl eröffnen an diesem Sonntag (19. Mai) eine Woche vor der Wahl zum Europaparlament die Pfingstaktion des Osteuropa­hilfswerks Renovabis im Hohen Dom zu Paderborn. Unter dem Motto „Lernen ist Leben. – Unterstützen Sie Bildungsarbeit im Osten Europas!“ macht Renovabis in Deutschland darauf aufmerksam, dass Bildung mehr als Schulbesuch oder reine Wissensvermittlung bedeutet. Vielmehr gehöre zur persönlichen Reife auch religiöse Bildung und die Vermittlung von Werten. In diesem Sinne fördert gute Bildung „gleichermaßen Respekt, Toleranz, Solidarität und Mitgefühl, von der Jugend bis ins Alter und helfe dabei, für sich und andere zu handeln“, wie Pfarrer Hartl erläuterte. Gastgeber Erzbischof Hans-Josef Becker, der für die deutschen Bischöfe die bundesweite Renovabis-Kampagne startet, betont, „dass der Kirche an einem zusammenwachsenden Europa gelegen ist.“ Becker: „Wir möchten den Akzent unseres Europabildes auf gemeinsame Werte setzen und betonen, dass dafür die Basis ein christliches Europa mit einem von der christlichen Kultur geprägten Menschenbild ist.“

„So verstanden“, sagte Renovabis-Hauptgeschäftsführer Hartl, „geht es um die Formation des ganzen Menschen mit Bildung als Fundament für die menschliche Gesellschaft und unsere Gemeinschaft in Europa“. Die Osteuropa-Solidaritätsaktion Renovabis fördere seit ihrer Gründung vor 26 Jahren Projekte, die Bildung in diesem ganzheitlichen Sinne unterstützen. Denn in den ehemals kommunistischen Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas sei das Bildungssystem von Ideologie und Nützlichkeitsdenken geprägt gewesen: „Auch 30 Jahre nach dem Zusammenbruch dieses Systems und dem Fall des Eisernen Vorhangs sind die politischen, gesellschaftlichen und sozialen Folgen davon allerdings noch immer spürbar.“

Auf die Kirchen – und auch auf Renovabis – komme angesichts des wiederauflebenden Nationalismus in Europa eine besondere Aufgabe zu. Es gelte, den Dialog mit Partnern in einigen Ländern Osteuropas aufrechtzuerhalten, in denen die politische und zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit derzeit erschwert ist. So sei wohl auch das Gespräch mit unseren Nachbarn in Polen, Ungarn, der Slowakei und Tschechien zu gestalten – „weil es sich lohnt, die Nachbarn zu verstehen und die gemeinsame Zukunft auf Ehrlichkeit aufzubauen“, so Hartl.

Die Leiterin der „Schule der Möglichkeiten“ aus Ungarn, Barbara Csapó, erläuterte Schritte, die Menschen am Rand der Gesellschaft mit ihrer Hilfe ihres Projekts unternehmen sollen. Ältere Jugendliche und Erwachsene bekommen in ihrer Schule die Chance, versäumte Grundbildung nachzuholen. Damit könnten sie über die Arbeitswelt auch in der Gesellschaft bestehen.

Aus dem ostukrainischen Charkiv berichtete ein langjähriger Partner der Paderborner Caritas: Bischof Stanislav Szyrokoradiuk, der ehemalige Präsident der römisch-katholischen landesweiten ukrainischen „Caritas Spes“ (Hoffnung). Er stellte ein Ausbildungs-Beihilfeprojekt für Studenten vor. „Mit dieser Förderung kann langfristig einzelnen Studenten und ganzen Familien ein besseres Leben geschenkt werden. So wird eine Stabilisierung der Gesellschaft erreicht“, so Bischof Szyrokoradiuk.

www.renovabis.de