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„Der Kreuzweg Jesu und unsere Hände“ – Inspirationen zu einem Bilderzyklus von Blaženka Salavarda mit Texten von P. Miro Jelečević

Der Kreuzweg Jesu und unsere Hände. Inspirationen zu einem Bilderzyklus von Blaženka Salavarda mit Texten von P. Miro Jelečević. Übersetzt von Jozo Džambo, Herausgegeben von der Gemeinschaft ehemaliger Schüler und Förderer des Franziskanergymnasiums in Visoko, Zweigstelle für deutschsprachigen Länder, München 2022, 38 Seiten, kartoniert.

Ungezählte Menschen haben in den vergangenen Jahrhunderten aus dem Betrachten des Kreuzweges Jesu neue Glaubenszuversicht, Trost und Kraft zur eigenen Lebensbewältigung geschöpft. Jesu letzter Weg kreuzt die Leiderfahrungen unterschiedlichster Menschen, Zeiten und Orte.

Durch persönliche Beziehungen fiel mir das oben genannte, gerade erschienene Büchlein in die Hände. Herausgegeben von einer Gruppe ehemaliger Schüler des kroatischen Franziskanergymnasiums in Visoko/Bosnien liegt nun diese ansprechende deutsche Übersetzung der kroatischen Originalausgabe von 2020 vor.

Bei den Bildern (50 x 50 cm) der vierzehn Stationen handelt es sich um Werke der bosnisch-kroatischen Künstlerin Blaženka Salavarda, 1960 in Herzegowina geboren, die sie mit viel Liebe zum Detail aus venezianischen Glasmosaiksteinen (Murano-Würfel 0,89 x 1,5 cm) für die Kirche der Seligen Jungfrau von den Engeln (crkva Blažene Djevice Marije Anđeoske) im Zagreber Stadtteil Sesvetska Sopnica geschaffen hat. Blaženka Salavarda, Schülerin des bedeutenden bildenden Künstlers Prof. Đuro Seder (1927–2022), hat bereits viele biblische und sakrale Themen kreativ umgesetzt. Eine ihrer Muttergottesdarstellung findet sich sogar in der Verkündigungsbasilika in Nazareth.

Der vorliegende Bilderzyklus lädt zum eindrücklichen Verweilen ein. Dabei beginnen ihre Mosaikbilder als ansprechende Farbkompositionen zu leuchten. Die Mosaiktechnik schafft eine seltene sensible Brüchigkeit, die den Kreuzweg Jesu eindringlich vor Augen führt und zu Herzen gehen lässt. Die menschlichen Hände nehmen auf diesen Bildern eine zentrale Rolle ein. In diesem kleinen Büchlein kann einem das Geheimnis Jesu noch einmal tiefer berühren. Gewalt und Zärtlichkeit begegnen und umfassen sich sozusagen im Kreuz Jesu.

Gekonnt geistig durchdrungen und gedeutet werden diese kraftvollen Bilder durch den Text, den der 1972 geborene Franziskaner Miro Jelečević verfasst hat, der u. a. an der Hochschule des Ordens in Sarajevo Dogmatik lehrt. Die Texte sind im besten Sinne des Wortes einfach und darin ergreifend. Sie sind tiefgründig, existenziell und aktuell. Prägnante Gebete schließen jede Kreuzwegstation. Man spürt hierbei, wie der Autor die Leidensgeschichte der Welt anzuschauen, zu benennen und zu Gott hin zu tragen versteht. Hier wird in aller Kürze eine liebenswürdige und klare Frömmigkeit im Geist des Heiligen Franziskus formuliert, die sich nicht mit dem Status quo der Welt zufrieden gibt, sondern den Finger in die Wunden legt. Hinter den Mosaiken und Texten leuchten Hoffnung und Liebe auf.

Vom besonderen Blick auf die menschlichen Hände ausgehend, wird dieses kostbare und schöne Büchlein sozusagen zu einer „Handreichung“ des Nachdenkens und Betens. Eine Empfehlung, nicht nur für die kommende Fastenzeit!

Pfr. Michael Rieger, Bonn am Rhein

Informationen und Bestellungen: mijonujic@web.de